Vorbilder
Geschrieben am 31.05.2018
Vorbilder braucht man. Sie zeigen einem einen Weg auf, den sonst niemand ahnt. Sie öffnen Möglichkeiten, die sonst verschlossen blieben. Mir geht es um das Verstehen, d. h. das sinngebende Auffassen, so sind meine Vorbilder meistens Menschen, die in den Jahrzehnten rund um 1800 gewirkt haben. Jene Zeit stellt meiner Überzeugung nach bezüglich des Verstehens den bisherigen Höhepunkt dar. Meine Vorbilder, oder nennen wir sie meine Vorworte, denn es geht mir nicht um Analogien, sondern um Logisches, sind Köpfe in der Art von Adelung und Eberhard, deren Wörterbücher die Wortbedeutungen voller Witz erläutern und die Unterschiede zwischen sinnverwandten Wörtern in Bedeutung und Gebrauch feinsinnig und präzise darlegen. Welche Freude und welchen Gewinn mir ihre Artikel bringen! Man schlägt mit verworrenen Vorstellungen das Buch auf und schließt es danach aufgeklärt und frohen Mutes wieder zu. Diese Quellen stillen nicht nur den geistigen Durst, sondern frischen auch die Seele auf. Da muss man ansetzen, um weiter zu kommen! Solche Vorworte machen Lust auf das Buch, das noch kommt. Welch ein Kontrast mit den heutigen Online-Nachschlagewerken, die halbautomatisch, kopf- und lieblos zusammengewürfelt wurden und einem nicht nur kein richtiges Licht bringen, sondern einen auch verzetteln. Das sind meine Nachworte, d. h. das, was ich mit einem Schlag zuklappe und ablege, bevor ich meinen Weg wiederaufnehme.